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Bericht über die Sommerakademie in Varazdin, Kroatien
vom 26. August bis 15. September 2002

Eine der Aktivitäten unseres "Internationalen Instituts für Marionetten - Bau und Spiel, Albrecht Roser" ist die Veranstaltung von Seminaren und Internationalen Akademien im In- und Ausland.
Die 7. Sommerakademie konnte diesmal nicht an der State University of Connecticut stattfinden. Aber wir feierten dort mit unseren amerikanischen Freunden den Umzug des Puppet Arts Program in ein phantastisches neues Gebäude, das noch voll im Umbau war. Viermal haben wir an dieser einzigen Ausbildungsstätte für Puppenspieler in den USA unsere Akademien abgehalten - in einer viel zu engen Untergrundsituation. Der treffende Kommentar der "Oma aus Stuttgart" trug dazu bei, diesen Zustand zu ändern.

Einer der ersten Teilnehmer unserer Akademie in Stuttgart war Dubravko Torjanac, der das Puppentheater am Nationaltheater Varazdin leitet. Seine ausdauernde Bemühung, das Goethe-Institut in Zagreb als Mitveranstalter zu gewinnen, hatte Erfolg. Zum ersten Mal konnten wir unsere Internationale Sommerakademie in Kroatien halten im Nationaltheater in Varazdin. Wir hatten zunächst 25 Teilnehmer, nach der 1. Woche harter Arbeit blieben noch 17 als harter Kern. Das war immer noch eine große Anzahl, die von mir und meiner Assistentin Ingrid Höfer wechselweise sechs Stunden am Tag unterrichtet wurde. Es nahmen Schauspieler aus dem Ensemble des Theaters teil (leider nicht so viele, wie sich Herr Torjanac erhofft hatte), der Regisseur eines jungen Zagreber Theaters, eine Puppenspielgruppe aus Cacovec, eine deutsche Bühnenbildnerin, einige Lehrer, ein Rechtsanwalt und eine Schülerin. Jeder Tag begann mit einem Spieltraining mit der Kugel am Faden, der Tüchermarionette und ganz zum Schluß mit der neu gebauten Kopf-Schulter-Marionette. Wir durften auf den Emporen des Jugendstilkonzertsaals arbeiten und konnten dabei den Proben für die kommende Barockfestwoche zuhören. Daneben hatten wir einen großzügigen Raum mit guten Werkzeugen. Die Marionette ist in Kroatien nicht verbreitet, es wird mehr mit Hand- und Stabpuppen gespielt. Die Sommerakademie war also eine Aufbauarbeit von der Pike auf. Wir lehrten die Grundzüge der Marionette nach kinetischen Prinzipien, so daß die Marionette aus dem Schwerpunkt heraus gespielt werden kann. Die Technik dient der Darstellung. Wir vermittelten die Kunst der Maske mit der Roser'sche Papiermethode zum Bau von Köpfen und Händen und das Hartschaum-Schnitzen (mit guten Ergebnissen). Obwohl unsere Begriffe von Disziplin und Ausdauer ein wenig anders sind, stellte sich doch eine konzentrierte Arbeitsatmosphäre ein, die in einer intensiven Schlußaufführung im Jugendstilsaal gipfelte.

GUSTAF UND SEIN ENSEMBLE spielte im zauberhaften Varazdiner Nationaltheater, das im Barockstil vor 125 Jahren gebaut wurde. Wir eröffneten das 35. PIF-Festival in Zagreb, wofür wir mit einem Preis für Animation ausgezeichnet wurden. In bester Erinnerung haben war das Spiel in Cacovec, kurz bevor wir Abschied nehmen mußten.

Wir liebten das beschauliche, von einer Stadtmauer umgebene Residenzstädtchen Varazdin mit seinen idyllisch gelegenen Plätzen und Restaurants. Die Burg ist eine Attraktion und das kafkaeske Insektenmuseum. Wir wurden für nächstes Jahr wieder eingeladen. Ein Spiel-, Bau- und Inszenierungskurs ist geplant mit einer kleinen Opernaufführung - das würde wunderbar in das Barocktheater passen.


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